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Klinikum Klagenfurt

21 / April / 2017

OP ohne Narben – 1.000. Patientin mit SILS-Methode operiert

Seit 1. Jänner 2014 leitet Prim. Univ. Prof. Dr. Reinhard Mittermair die Allgemein- und Viszeralchirurgie im Klinikum Klagenfurt am Wörthersee. Er etablierte die narbenfreie Chirurgie im Klinikum. Nun wurde die 1.000. Patientin mit der sogenannten SILS-Methode behandelt.

Barbara Pirker, 64 Jahre, litt die letzten Jahre an entzündeten Dickdarmdivertikel. Darunter versteht man sackartige Ausstülpungen der Darmwand. Eine häufige Erkrankung: Etwa 40% der über 50-Jährigen und mehr als 50% der über 70-Jährigen in Österreich leiden darunter.

„Die Patientin hatte zum Teil große Schmerzen im Bauchbereich, die verabreichten Medikamente halfen aber nur kurzfristig“, berichtet Prim. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Mittermair, Vorstand der Allgemein- und Viszeralchirurgie am Klinikum Klagenfurt. Dadurch war Frau Pirker sehr in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Durch Zufall erfuhr sie von einer Bekannten über die Möglichkeit einer Operation mit der SILS-Methode im Klinikum.

„Bei der SILS Sigmaresektion wurden der Patientin etwa 30 cm Dickdarm nur über den Nabel entfernt. Bereits am zweiten postoperativen Tag geht es ihr sehr gut“, freut sich Prof. Mittermair über den Genesungsverlauf seiner Patientin. Und nicht nur das: Frau Pirker ist auch die 1.000 Patientin, die am Klinikum Klagenfurt mit dieser modernen SILS Technik operiert wurde. Aus diesem Grund überreichte Prof. Mittermair der Patientin auch einen Blumenstrauß.

„Vielen herzlichen Dank“, sagte Pirker und lächelt. „Ich fühle mich sehr gut und wurde von Ihnen und dem gesamten Team sehr gut betreut.“

So funktioniert die SILS-Methode

Prof. Mittermaier ist Experte auf dem Gebiet für minimal invasive Chirurgie und setzt auf modernste OP-Methoden und modernste Hightech-Geräte im Bereich der Schlüsselloch- und Tumor-Chirurgie. Die Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Klinikum Klagenfurt zählt zu den modernsten in ganz Österreich. Der Trend zu weniger belastenden Eingriffen in der Medizin – insbesondere in der Chirurgie – ist ungebrochen. Viele Eingriffe werden heute an der chirurgischen Abteilung im Klinikum Klagenfurt daher fast ausnahmslos minimal-invasiv durchgeführt. Sogar komplexe Eingriffe an Leber, Magen, Darm und Speiseröhre sind zunehmend ohne einen großen Schnitt möglich. Zu den medizinischen Erneuerungen, die Professor Mittermair am Klinikum Klagenfurt, neu etabliert hat, zählt unter anderem die SILS Chirurgie. SILS steht für “Single Incision Laparoscopic Surgery“.

„Es wird nur mehr ein einziger Schnitt in der Tiefe des Nabels - quasi unsichtbar - gesetzt. Über diesen kleinen Schnitt wird dann in minimal-invasiver Technik operiert“, erklärt der Abteilungsvorstand. Die Vorteile für die Patienten sind ein besseres kosmetisches Ergebnis, weniger Wundschmerzen und dadurch eine schnellere Erholung mit einem kürzeren Spitalsaufenthalt. Die OP-Methode kann vor allem auch bei älteren Menschen ab 80 Jahren erfolgreich angewandt werden.

Professor Dr. Reinhard Mittermair ist Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Chirurgie – Minimal Invasive Chirurgie (AMIC) und zählt zu den führenden minimal-invasiven Chirurgen in Österreich.