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Klinikum Klagenfurt

08 / January / 2020

Tag der offenen Tür im Zentrum für Altersmedizin am Klinikum Klagenfurt am Wörthersee

Spezifische Erkrankungen verlangen nach einer speziellen medizinischen Expertise. Um dies nach außen hin sichtbar zu machen, wurde aus dem Haus der Geriatrie das Zentrum für Altersmedizin (ZAM). Das breite Leistungsspektrum, die völlig neugestaltete Station A2 und die vielen Aktivitäten des ZAM werden am 15. Januar 2020 der Öffentlichkeit vorgestellt. Highlight: Mit einem Simulator können Besucher das Alter mit seinen Einschränkungen selbst erleben.

Die Lebenserwartung der Menschen in Österreich steigt ständig an. Ein Blick in die Statistik Austria zeigt, wie rasant der Anteil der älteren Menschen zunimmt. Gab es 1880 noch 280.155 Menschen die älter als 65 Jahre alt waren bzw. gerade einmal 140, die das 95. Lebensjahr erreichten, stiegen diese Zahlen bis 1965 auf 958.181 bei den über 65-Jährigen und bei den Menschen die 95 Jahre und älter waren auf 963. Danach steigt die Kurve steil an. 1980 waren es bereits 1.162.928 Menschen, die älter als 65 wurden und 2.243 feierten den 95. Geburtstag. Bis 2015 änderten sich die Zahlen auf 1.570.466 bzw. 9.673. Aktuellen Prognosen zufolge wird die Bevölkerungsstruktur in Österreich im Jahr 2050 rund 2.474.145 Menschen über 65 Jahren aufweisen und 41.026 Männer und Frauen werden älter als 95 Jahre alt sein.

Alters-Trauma-Zentrum

„Die Altersmedizin wird zunehmend wichtiger in der Medizin“, bringt es Prim. Dr. Georg Pinter, Abteilungsvorstand des Zentrums für Altersmedizin am Klinikum Klagenfurt am Wörthersee auf den Punkt. Bereits in den vergangenen Jahren war die Altersmedizin ein wichtiger Schwerpunkt am Klinikum. Um auf die speziellen Bedürfnisse der älteren Patienten einzugehen, sowie Medizin, Pflege und Therapie anzupassen, initiierte Pinter 2016 das Projekt „Age-friendly hospital“ bzw. „Alter(n)sfreundliches Krankenhaus“ im Klinikum Klagenfurt. Wichtiger Teil des „Alter(n)sfreundlichen Krankenhaus“ ist das Alters-Trauma-Zentrum. Dieses wurde von der Abteilung für Unfallchirurgie in Kooperation mit der Abteilung für Akutgeriatrie/Remobilisation und der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin umgesetzt und für seine hohe Qualität ausgezeichnet. Ein strukturierter Behandlungspfad, sowie interdisziplinäre Patientenbesprechungen sind das Herzstück des derzeit einzigen zertifizierten Alters-Trauma-Zentrums in Österreich.

 

Delir

Und auch auf dem Gebiet „Demenz und Delir“, nimmt das Alters-Traum-Zentrum eine Vorreiterrolle in Österreich ein. „Speziell ältere Patienten laufen unter bestimmten Voraussetzungen Gefahr, ein Delir, also eine akute Funktionsstörung des Gehirns, zu entwickeln“, erklärt Pinter. Patienten können dabei sowohl unruhig sein, aber auch teilnahmslos und lethargisch werden.

Um diesen lebensbedrohlichen Zustand zu verhindern, ist Prävention wichtig. Neben einem Delir-Screening und der Erstellung eines Risikoprofils ist es aber auch maßgeblich, den Patienten – vor allem nach einem chirurgischen Eingriff – Orientierung zu geben. Das sind vermeintlich einfache Dinge, wie beispielsweise das Bereitstellen von Brillen und Hörgeräten oder das Anbringen einer gut sichtbaren Uhr und eines Kalenders. Weitere Säulen sind die Vermittlung von Vertrauen und Stabilität. Ein spezielles Delirprogramm ist für 2020 geplant.

Tag der offenen Tür - Programm

Bei einem Tag der offenen Tür, am 15. Januar, stellt sich das Zentrum für Altersmedizin und sein multiprofessionelles Team bestehend aus Medizinern, Pflege, Psychologen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Diätologen und Sozialarbeitern in einem Geriatrie-Parcours vor.

Zudem wird die völlig neu gestaltete Station A2 feierlich eröffnet und durch Pater Anton gesegnet. „Die Station ist funktionell auf dem modernsten Stand. Außerdem ist sie auch sehr hell und künstlerisch durch das Mitwirken unseres Mitarbeiters Klaus Krammer sehr ansprechend gestaltet. Ich freue mich schon auf die gemeinsame Besichtigung“, sagt Pinter.

Das Alter selbst erleben mit „GERT“

Besonderes Highlight des Tages der offenen Tür ist der „Gerontologische Simulator“, kurz „GERT“. „Dieser ermöglicht es, viele Einschränkungen des Alters, sei es beim Sehen, Hören oder beim Gehen, zu simulieren“, erklärt Pinter, der den Simulator auch selbst schon ausprobiert hat. „Ich war erstaunt“, erzählt er. Vor allem eine Sehschwäche kombiniert mit einer Gangstörung machten ihm Probleme. „Wenn dir dann auch noch jemand was zuruft, gelangt man an seine Grenzen“, so Pinter, der sich sicher ist, dass GERT das Verständnis für alte Menschen mit Behinderungen steigern kann.

Tag der offenen Tür am 15. Januar 2020

Ort: Geriatrische Tagesklinik, Eingang Gutenbergstrasse
Beginn: 10.00 Uhr

Festakt: 11.30 Uhr
Ende: 14.00