Leitung:
Prim. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Mittermair, FACS, FEBS
Ärzteteam:
Prim. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Mittermair, FACS, FEBS
OA Dr. Markus Fellner
OA Dr. Janez Pucelj
OA Dr. Jurij Gorjanc
OA Dr. Achim Görgei
Operationen mit Roboter-Unterstützung in der Allgemein- und Viszeralchirurgie
- Operationen am Dick- und Mastdarm (kolorektale Chirurgie)
- Operationen bei Dick- oder Mastdarmkrebs (kolorektales Karzinom)
- Operationen an der Bauchspeicheldrüse (Krebs, Pankreas-links-Resektion)
Entwickelt wurden die OP-Roboter in den 1980er Jahren vom US-Militär mit dem Ziel, Chirurgen im Kriegseinsatz nicht zu gefährden. Sie sollten Soldaten bequem von den USA aus über einen Teleroboter in einem Lazarett irgendwo auf der Welt operieren können, so die Idee, die allerdings später verworfen wurde. Der Grund: Verletzte Soldaten benötigen meist Notfalleingriffe, für die der aufwendig zu positionierende Roboter weniger geeignet ist als zupackende Chirurgenhände. Das US-Unternehmen Intuitive entwickelte die Geräte für den zivilen Gebrauch weiter, 1997 wurde in Belgien die erste Gallenblase mihilfe des Roboters entfernt. Die neue Roboter-assistierte Chirurgie bietet Präzision, die das menschliche Auge und die menschliche Hand allein nicht bieten können.
Mit dieser Unterstützung hat der Operateur die Möglichkeiten, die das menschliche Auge und die menschliche Hand noch übertreffen: höchste Präzision und maximale Sichtgenauigkeit. Davon profitieren unsere Patienten: Gewebe, Nerven und Gefäße werden bestmöglich geschont, der Heilungsprozess nach der Operation ist kurz und die Beschwerden nach dem Eingriff sind gering.
Wichtig: Die Roboter-assistierte Chirurgie bedeutet nicht, dass Sie von einem Roboter operiert werden. Vielmehr dient der Roboter als verlängerter Arm des Operateurs.
Wie funktioniert Roboter-assistierte Chirurgie?
Der entscheidende Unterschied zwischen der schlüssellochchirurgischen und der Roboter-assistierten Chirurgie ist der Platz des Operateurs. Statt direkt am Operationstisch zu stehen (Laparoskopie), sitzt der Chirurg im Operationssaal an der Bedienkonsole des Operationsroboters. Von hier aus steuert er die Instrumente des Roboters. Dazu dient ihm eine optische Einheit innerhalb der Bedienkonsole. Hier sieht der operierende Arzt das Operationsfeld dreidimensional und stark vergrößert. Mit dieser 10-fachen Vergrößerung ist die Sicht auf Gewebestrukturen eindeutig besser als bei allen anderen Operationsverfahren. Entsprechend ist die Genauigkeit von Schnitten und der Einsatz der Instrumente um ein vielfaches präziser.
Über die Bedienkonsole steuert der Operateur nicht nur die Operationsinstrumente, sondern auch die Kamera und die "Haltearme". Somit hat der Chirurg alle Operationsschritte selbst in der Hand.
Am Operationstisch beim Patienten arbeitet zeitgleich ein OP-Team. Dieses überwacht zum einen die Bewegungen des Roboters und unterstützt zum anderen den Operateur mit dem Einsatz zusätzlicher Instrumente. Und selbstverständlich ist der Änästhesist, der die Narkose leitet, direkt am Patienten.
Roboter-assistierte Chirurgie bedeutet also nicht, dass ein Roboter die Operation übernimmt.
Vielmehr setzen die Ärzte ihn als zusätzliches Mitglied des OP-Teams ein.
Maximale Präzision
Durch eine 10-fache Vergrößerung sieht der Operateur auch feinste Gewebestrukturen, Nerven und Gefäße weit besser als in der herkömmlichen laparoskopischen Chirurgie. Dies sorgt für eine bestmögliche Schonung dieser Strukturen während der Operation.
Der Chirurg steuert die Roboterarme mit Händen und Füßen in Echtzeit. Die Roboter-Instrumente verfügen über kleine mechanische Handgelenke, auf die in insgesamt sieben Freiheitsgraden die Bewegungen der Hände und Finger des Operateurs exakt übertragen werden können. Damit werden die Bewegungen des Chirurgen noch präziser, selbst das geringste Zittern der Hände wird dann "herausgefiltert" und die einzelnen Operationsschritte werden so mit größtmöglicher Genauigkeit ausgeführt.
Bewegungsfreiheit auf kleinstem Raum
Bestimmte Operationen im Becken und im Bauchraum bieten dem Operateur häufig wenig Raum für komplexe Bewegungen. Der Einsatz des Operations-Roboters ermöglicht dem Operateur eine bisher so nicht denkbare Bewegungsfreiheit auch auf kleinstem Raum. Während in der herkömmlichen minimal-invasiven Chirurgie mit starren Instrumenten gearbeitet wird, sind die Instrumente des Roboters mit Gelenken ausgestattet, die 3D-Bewegungen möglich machen, die die Bewegungsfreiheit des menschlichen Handgelenks weit übertreffen.