Abteilung für Nuklearmedizin und Endokrinologie, PET/CT Zentrum
RSO (RadioSynoviOrthese) - Diagnostik
Zuständig
Terminvereinbarung:
Montag bis Donnerstag von 13:00 bis 14:30 Uhr
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Schmerzen - ausgelöst durch entzündliche Gelenkerkrankungen - führen bei vielen Menschen zur Einschränkung der Beweglichkeit und schließlich zur Einschränkung der Lebensqualität. Bringen die vielen Medikamente, die RheumapatientInnen oft einnehmen müssen, nicht die erhoffte Linderung oder Heilung, wenn u.a. mit Cortison keine Besserung eingetreten ist, bietet die Nuklearmedizin eine weitere Möglichkeit, die RadioSynoviOrthese (RSO).
Dieser Begriff heißt nichts anderes als eine Bestrahlung der entzündeten Gelenkinnenhaut mithilfe von radioaktiven Strahlen.
Bei dieser Behandlungsart wird eine kleine Menge einer radioaktiven Substanz direkt in das Gelenk injiziert. Dadurch kommt es zur Zerstörung der kranken Gelenkhaut von innen her. Die RSO ist nicht schädlich, sondern eine elegante und nützliche Methode - wenn man sie richtig anwendet.
Mittels eines Knochen-Szintigramms wird vorab untersucht, ob es sich tatsächlich um eine Weichteilentzündung des Gelenkes handelt und eine RSO somit sinnvoll ist. Liegt im Knochen-Szintigramm eine Entzündung vor, dann ist die RSO gerechtfertigt. Ist aber der Knochen stark angegriffen oder das Gelenk versteift, ist eine enge Zusammenarbeit mit den RheumatologInnen und den OrthopädInnen erforderlich. In einer interdisziplinären Besprechung wird für jeden Patienten/jede Patientin und für jedes Gelenk individuell entschieden, welche Therapieform die beste ist.
Grundsätzlich kann die RSO bei Rheuma durchgeführt werden, wobei in 60 - 80% der Fälle mit einer Schmerzfreiheit und damit auch mit einer Zunahme an Beweglichkeit gerechnet werden kann. Auch bei sogenannten entzündlichen Arthrosen wird die RSO durchgeführt und auch hierbei werden sehr gute Erfolge erzielt.
Durchführung der Therapie:
Das Gelenk wird zunächst unter Röntgensicht punktiert. Erst danach wird die radioaktive Substanz injiziert. Für die unterschiedlichen Gelenke werden auch unterschiedliche Substanzen verwendet, da sie im Gewebe unterschiedlich weit strahlen. Die Strahlung ist eine rein therapeutische Beta-Strahlung mit sehr kurzer Reichweite im Gewebe. Dadurch wird auch nur das erkrankte Gewebe zerstört.
Nach der Therapie wird das behandelte Gelenk für 2 Tage mit einem Schienenverband ruhiggestellt. Grundsätzlich können in einer Sitzung auch mehrere Gelenke behandelt werden. Falls notwendig, kann die Therapie nach rund 6 Monaten wiederholt werden. Je nach Gelenk erfolgt die Therapie entweder stationär über das Wochenende, oder – insbesondere bei kleinen Gelenken auch tagesklinisch Freitags. Jedenfalls ist eine strenge Ruhigstellung des behandelten Gelenkes für den gewünschten Therapieerfolg für mindestens 48 Stunden unbedingt notwendig.
Die RSO ist eine seit gut 40 Jahren etablierte Methode, die in letzter Zeit immer "moderner" wird, weil sie im Vergleich zu den anderen teuren medikamentösen und operativen Methoden sehr effektiv ist. Die RSO wird in Südösterreich nur an der Abteilung für Nuklearmedizin des Klinikum Klagenfurt am Wörthersee angeboten und in letzter Zeit immer häufiger eingesetzt.
Bild 1: Prinzip: Ein in das Gelenk eingebrachtes Radionuklid (a) bestrahlt die entzündete Gelenkschleimhaut von innen her. Die therapeutische Strahlung hat eine kurze Reichweite von nur wenigen Milimetern, ohne das Knorpelgewebe zu schaedigen. Waehrend der Therapie wird das Radionuklid von den oberflaechlichen Makrophagen aufgenommen (b) und fuehrt im weiteren Verlauf zu einer Rueckbildung der entzuendeten Gelenkschleimhaut (c) mit Rueckgang der Schwellung und Schmerzen.
Bild 2: Punktion eines Ellenbogengelenkes: Der Patient befindet sich in bequemer sitzender Position.
Bild 3: Die Punktion wird unter Röntgensicht durchgeführt und ist für den Patienten kaum schmerzhaft.
Bild 4: Darstellung einer Gelenkspunktion. Unter Röntgensicht gelingt die Punktion meist sehr schnell.